David & Goliath
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David und Goliath

Prototyp eines asymmetrischen Kampfes

Die Geschichte vom Kampf zwischen dem jungen David und dem riesigen Philister Goliath ist wohl eine der bekanntesten aus der Bibel. Im ersten Buch Samuels, Kapitel 17 werden die Begebenheiten geschildert: Die Israeliten und die Philister waren im Krieg miteinander, bei einem Tal trafen sie aufeinander, auf der einen Seite des Tals reihten sich die Philister auf und auf der anderen die Israeliten. Von Seiten der Philister trat Goliath vor, der ein Hüne in schwerer Rüstung war. Er erklärte, dass wenn ihn jemand im Kampf besiege, der Krieg vorüber wäre.

Dies deklarierte er 40 Tage ohne dass sich jemand meldete. David der jüngste Sohn einer israelitischen Familie kam zum Schlachtfeld um seine Brüder zu sehen und erfuhr von Goliath. Er überzeugt den Anführer der Israeliten ihn gegen Goliath ziehen zu lassen. David bewaffnete sich nur mit einem Stock und 5 Steinen die ihm als Steinschleuder dienten. Er lief Goliath entgegen und rief Gott an, dann schoss er einen Stein mit seiner Schleuder ab, er traf Goliath in der Stirn und tötete ihn so.

Anschließend schlug er ihm mit dem Schwert den Kopf ab. Die Philister flohen als ihr stärkster Mann gefallen war und wurden von den Israeliten aus dem Land vertrieben. David brachte den Kopf den Philisters nach Jerusalem, behielt allerdings dessen Waffen.

Die sogenannten Grisaillen Mantegnas – knapp ein Dutzend dieser Bildtafeln sind heute noch in mehr oder weniger gutem Zustand erhalten – sind gemalte Bravourstücke, die Wiedergabe fiktiver, antiker Bronze- und Marmorreliefs. Die Bilder werden in historische Zeiten und in ein anderes Medium versetzt. Gleichzeitig bot die Antikenrezeption Raum für gelehrte Bildkommentare in humanistischer Geschichtsauffassung und politischer Ikonologie.

Diese diffizilen Schöpfungen Mantegnas sind eigenständige Bildwerke, die als integrierte Bestandteile in den aufwendigen Raumdekorationen von sogenannten »studioli« Verwendung fanden. Dabei handelte es sich um private Studiengemächer von Fürsten und Gelehrten, in denen Bücher, Dokumente und Kunstschätze aufbewahrt wurden. Insbesondere verweist sie auf den höfischen Umkreis der Gonzaga, sowie auf ein verschollenes »studiolo« der Isabella d’Este, das nachweislich eine bedeutende Antikensammlung beherbergte.

In solchen Refugien der Gelehrsamkeit also trat Mantegna, der selbst eine umfangreiche Sammlung antiker Kunstwerke besaß, selbstbewusst in den Wettstreit der Künste. Er demonstrierte unter anderem die Überlegenheit seiner Malerei gegenüber der Bildhauerkunst, indem er perfekte Materialimitationen schuf. Die Kunst des Trompe-l’Œuil beherrschte er mit so großer Meisterschaft, dass er die Oberflächen von vergoldeter Bronze, poliertem Marmor, ja sogar die verschiedenfarbigen Schichten eines Steinschnitts wiedergeben konnte.

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