Festsaal
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Gustav Klimts Bilder im Festsaal

Ein Sturm der Entrüstung

Kaum ein anderes Ereignis in der österreichischen Kunstgeschichte hat so viel Staub aufgewirbelt wie die Ausgestaltung der Decke des Festsaales der Universität Wien.

Zwei Künstler, Franz Matsch und Gustav Klimt, werden 1894 damit beauftragt, die Arbeiten aber nie beendet. Abgesehen von Matschs zentralem Gemälde „Der Sieg des Lichtes über die Finsternis“ sind heute an der Decke des Festsaales lediglich Reproduktionen der geplanten Werke angebracht.

Was ist geschehen? Während sich Matsch bei der Ausführung seiner Bilder an eine damals gängige Formenssprache hält, überarbeitet Klimt seine Werke mehrmals und entfernt sich immer weiter. Vom Stil seines Kollegen und nicht zuletzt auch von seinen ursprünglich eingereichten Skizzen.

Er vollzieht jene radikale Wandlung vom Historismus zum österreichischen Jugendstil, die ihn später weltweit berühmt machen sollte. Als aber Klimts Bilder Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden, lösen sie einen veritablen Skandal aus. Mehr als 80 Professoren der Universität Wien sprechen sich gegen eine Anbringung der Werke im Festsaal aus.

Die Folge: Gustav Klimt tritt vom Auftrag zurück, seine für die Universität Wien gedachten Meisterwerke verschwinden in privaten Sammlungen.

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