Das Palais
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Das Palais als Sitz der Institutionen

Von der Privatbank zum Wiener Stadtschulrat

Gustav Epstein ist einer der reichsten Bankiers der österreichisch-ungarischen Monarchie, als am 9. Mai 1873, einem Freitag, die Wiener Börse zusammenbricht. In den Monaten zuvor waren Aktienkurse und Immobilienpreise aufgrund der Anfang Mai 1873 in Wien eröffneten Weltausstellung in astronomische Höhen geklettert.

Epstein muss das herrschaftliche Palais an der Wiener Ringstraße, dessen extravaganter Ballsaal mit verschiebbaren Wänden und versenkbaren Türen oben im Bild zu sehen ist, verkaufen, um den Konkurs seines Unternehmens abzuwenden. Drei Jahre später, im Jahr 1876, stirbt der Patriarch.

Nach Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie zieht 1922 der Wiener Stadtschulrat ins Palais Epstein ein. Im Jahr 1938, nach Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich, das Bauamt der Reichstatthalterei. Viele jüdische Einrichtungsgegenstände und Dekorationen verschwinden.

Nach dem 2. Weltkrieg wird das Palais Epstein zum Sitz der sowjetischen Stadtkommandantur. Und zu einem berüchtigten Gefängnis. Die Wiener Polizei darf das Gebäude bis zum Abzug der alliierten Besatzungsmächte 1955 nicht betreten.

Ende der 1950er Jahre zieht wieder der Wiener Stadtschulrat ins Palais Epstein ein und sollte bis zum Jahr 2000 bleiben.

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