Burgtor
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Das äußere Burgtor

Denkmal und Mahnmal

Nach dem Einmarsch der französischen Truppen in Wien 1809 lässt Napoleon Teile der Befestigungsanlagen sprengen. Auch das äußere Burgtor fällt der Zerstörung zum Opfer. Kaiser Franz I. von Österreich lässt das Burgtor nach Abzug der Franzosen in der heutigen Form wieder aufbauen.

Die lateinische Aufschrift an der Ringstraßenseite lautet „Franciscus I. Imperator Austriae“ (Franz I., Kaiser von Österreich). Daneben steht die römische Jahreszahl 1824, das Jahr, in dem das Burgtor fertig gestellt wird. Die Heldenplatzseite trägt den lateinischen Wahlspruch von Kaiser Franz I.: „Iustitia Regnorum Fundamentum“ (Die Gerechtigkeit ist das Fundament der Herrschaft).

Die auf der Ringstraßenseite angebrachten, stilisierten Lorbeerkränze erinnern an eine Spendenaktion für Hinterbliebene der im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten. Die prominentesten Spender, die obersten Kriegsherren Österreich-Ungarns und seiner Verbündeten, sind mit 4 goldenen Lorbeerzweigen in der oberen Mitte des äußeren Burgtores verewigt.

Im Inneren des Burgtores sind 3 Gedenkstätten untergebracht. Zunächst das Heldendenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs, das über die Treppen der Schmalseiten des Burgtores zugänglich ist. Hier legt Adolf Hitler 1938 einen Kranz nieder. Nach dem 2. Weltkrieg wird im rechten Flügel des Burgtores den gefallenen österreichischen Soldaten der deutschen Wehrmacht eine Krypta gewidmet. Erst 1965 folgt der Gedenkraum des österreichischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus im linken Flügel.

Krypta und Gedenkraum sind von der Heldenplatzseite aus zugänglich, das Heldendenkmal wird seit dem Jahr 2014 einer Neudefinition unterzogen.

Die Existenz dieser 3 höchst unterschiedlichen Gedenkstätten im äußeren Burgtor symbolisiert die Widersprüchlichkeit der österreichischen Erinnerungskultur im Umgang mit Nationalsozialismus, Holocaust und zweitem Weltkrieg.

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