Pestsäule
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Die Badener Pestsäule

Barockes Mahnmal

Als Wien 1679 von der Pest heimgesucht wird, bleibt auch Baden nicht verschont. 1200 Pesttote zählt der kleine Ort südlich von Wien, zur damaligen Zeit knapp ein Drittel der Bevölkerung. Und ähnlich wie in Wien legen die Überlebenden ein Gelöbnis ab: sollte die Pest erlöschen, würde man zum Dank eine Dreifaltigkeitssäule, eine sogenannte Pestsäule, errichten.

Das weltberühmte Monument am Graben in Wien wird 1693 errichtet, in Baden dauert es 20 Jahre länger. Denn um 1713 wird Wien erneut von der Pest heimgesucht, diesmal übersteht man in Baden die Seuche aber weitgehend unbeschadet. Noch im selben Jahr wird die vom Bildhauer Giovanni Stanetti geschaffene Säule auf dem Hauptplatz eingeweiht.

Die Sockelzone der Badener Pestsäule gleicht weitgehend jener der Säule in Wien. Die Symbolik weist bereits im dreieckigen Grundriss auf die Heilige Dreifaltigkeit aus Gottvater, Gottsohn und Heiligem Geist hin.

Allerdings ist die Badener Säule im Bereich oberhalb des Sockels deutlich schlanker gestaltet als ihr Wiener Pendant. In der Mitte thront eine goldene Weltkugel, in der oberen Zone mündet die der Säule in eine Darstellung der Dreifaltigkeit.

Der Brunnen vor der Säule kommt erst 1833 hinzu. Er wird aus Dankbarkeit über ein fehlgeschlagenes Attentat auf Erzherzog Ferdinand, den späteren Kaiser Ferdinand I., errichtet.

Im Mittelalter steht genau an derselben Stelle der Stadtpranger, an dem etwa Weintraubendiebe zur Strafe in Ketten gelegt werden und sich eine Stunde lang mit einer vollen Butte Weintrauben auf dem Rücken beschimpfen lassen müssen.

Bild: Pestsäule Baden © Fotos Wolf, GG Tourismus Baden

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