Das Kaiserhaus
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Das Kaiserhaus

Museum und bürgerliche Wohnung

Das Haus am Badener Hauptplatz 17 trägt seit 1813 den Namen „Kaiserhaus“. In diesem Jahr lässt es Kaiser Franz I. als persönliche Sommerresidenz ankaufen.

Ursprünglich gehört das Grundstück dem 1285 gegründeten Augustiner-Eremiten-Kloster, zu Beginn des 19. Jahrhunderts kommt das Gebäude in den Besitz von Fürst Nikolaus II. Esterházy, der es vom französischen Stararchitekten Charles de Moreau umbauen und erweitern lässt und damit im Wesentlichen das heutige Erscheinungsbild des Kaiserhauses als vornehm bescheidenes, klassizistisches Palais bestimmt. Der verheerende Stadtbrand von 1812 legt das bisherige Sommerdomizil von Kaiser Franz I., das Augustinerkloster, in Schutt und Asche. Da trifft es sich, dass Fürst Esterházy nicht nur vor Ort ein Palais besitzt, sondern dem Kaiser auch noch Geld schuldet.

Der verheerende Stadtbrand von 1812 legt das bisherige Sommerdomizil von Kaiser Franz I., das Augustinerkloster, in Schutt und Asche. Da trifft es sich, dass Fürst Esterházy nicht nur vor Ort ein Palais besitzt, sondern dem Kaiser auch noch Geld schuldet.

Also schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Kaiser Franz lässt das beim Brand ebenfalls leicht beschädigte Gebäude notdürftig sanieren und zieht ein. Alle weiteren Adaptierungen verweigert er, die Proteste seiner Gattin Maria Ludovika, die die neue Sommerresidenz für nicht standesgemäß hält, verhallen ungehört.

Nach Franz‘ Tod 1835 bleiben seine Nachfolger Kaiser Ferdinand I. und Kaiser Franz Joseph Baden fern. Erst 1917 kehrt im Kaiserhaus in Baden wieder imperiales Flair ein. Diesmal allerdings von ganz anderer Art. Kaiser Karl I., der letzte Monarch der Österreichisch-ungarischen Monarchie, verlegt das Oberkommando der kaiserlichen Armee hierher. Die Kurstadt Baden wird zum militärischen Zentrum der Monarchie, man braucht einen speziellen Ausweis, um sich hier aufhalten zu dürfen.

Aus welthistorischer Sicht sind diese beiden Jahre die mit Abstand bedeutendsten in der Geschichte des Badener Kaiserhauses. Hier, und nicht in der Hofburg in Wien, fallen jene Entscheidungen, die letztendlich zu Niederlage und Untergang der Österreichisch-ungarischen Monarchie führen.

Das Kaiserhaus, seit 2008 im Besitz der Stadtgemeinde, vereint wie kein anderes Gebäude hohe architektonische Qualität mit großer Geschichte. Es ist Badens Symbol für seine Vergangenheit als Kurort von Weltgeltung und nach Abriss der Weilburg in den 1960er Jahren das wichtigste Habsburgerdenkmal der Stadt.

Bild: Außenansicht Kaiserhaus Baden © Fotos Wolf, GG Tourismus Baden

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