Krankheiten
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Beethoven und die Krankheiten

Ein lebenslanger Kampf

Der berühmte Komponist kommt 1803 erstmals nach Baden, um Linderung von seinen zahlreichen körperlichen Gebrechen zu erfahren. Sein Leben lang wird er von unterschiedlichsten Krankheiten und Beschwerden gepeinigt. Eine Installation im Beethovenhaus gibt darüber penibel Auskunft.

Ab 1800 wird Beethoven von Hämorriden geplagt, 1809 kommt eine chronische Unterleibserkrankung hinzu. 1818 ist er auf dem rechten Ohr bereits taub, auf dem linken besitzt er lediglich einen Rest Hörvermögen. 1821 folgen Lebererkrankungen, Gelbsucht und Rheuma. Beethovens übermäßiger Alkoholkonsum verschlimmert die Situation noch.

Die Badener Schwefelquellen, die er regelmäßig aufsucht, um Heilbäder zu nehmen und deren Wasser zu trinken, können nur zeitweise Linderung verschaffen. Und so sucht Beethoven Ablenkung. Nicht nur in der Arbeit, sondern auch gesellschaftlich.

Baden ist schließlich die Sommerresidenz des Kaisers und eine mondäne Kurstadt. Hier tummeln sich Adel, reiches Bürgertum und Künstler. Beethoven trifft Freunde, Kollegen und potentielle Auftraggeber, denn er ist von der finanziellen Zuwendung seiner Mäzene abhängig.

Und sooft es sein Gesundheitszustand erlaubt, unternimmt Beethoven lange Spaziergänge durch die Badener Umgebung. Einmal wandert der Komponist, so eine Anekdote, selbstvergessen entlang eines Kanals, ehe er sich bei Einbruch der Dunkelheit im 30 Kilometer entfernten Wiener Neustadt wiederfindet.

Er ist in einem alten Mantel und ohne Hut unterwegs, wird für einen Bettler gehalten und landet im Gefängnis. Erst der Musikdirektor der Stadt identifiziert ihn, woraufhin der berühmte Komponist nach hochoffizieller Entschuldigung des Wiener Neustädter Bürgermeisters nach Baden zurückgebracht wird.

Bild: Brief Beethovens an Erzherzog Rudolph, 1823 Beethovenhaus Baden © Gerhard Sindelar, beyondarts

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