Bild  vergrößern Bild verkleinern

Das Beethovenhaus

Ein Museum der besonderen Art

Von allen großen Musikern, die Baden im Laufe der Jahrhunderte besuchen, war wohl Ludwig van Beethoven jener, der sich der Stadt der kaiserlichen Sommerfrische und seinen Bewohnern am innigsten verbunden fühlte.

Theodor von Frimmel schreibt 1926 in seinem „Beethoven-Handbuch“, dass der Komponist die Gegend südlich von Wien schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts kennengelernt haben muss, 1803 ist ein erster längerer Aufenthalt brieflich belegt.

Beethoven kehrt in den folgenden Jahren regelmäßig wieder. Er sucht in den Schwefelbädern Linderung für seine vielfältigen gesundheitlichen Leiden, aber er komponiert auch und erschafft hier wichtige Teile seiner berühmten Symphonien, der 3., der „Eroica“, der 6., der „Pastorale“, und der 9. Symphonie.

Dem großen Künstler hat es vor allem die wunderschöne Natur im Helenental angetan. Dort soll er stundenlang, oft mit zerrissenem Gewand, brummelnd und wild gestikulierend, spazieren gegangen sein. Im Sommer wandert er nur mit einem Hemd bekleidet und hat einen Stock geschultert, an dem sein Gehrock hängt. In einem Skizzenbuch hält er seine Ideen und musikalischen Eingebungen fest, und oft verliert er sich dermaßen in seinen Gedanken, dass er sich verirrt und nur mehr schwer in sein Quartier in der Stadt zurückfindet. Am Wegerl im Helenental markiert heute der Beethovenstein eines der Lieblingsplatzerl des Komponisten.

1821 schreibt der Komponist über seine frühmorgendlichen Spaziergänge am 10. September seinem Verleger Tobias Haslinger: „Mein Gehör plagt mich hier nicht. Ist es doch, als ob jeder Baum zu mir spräche auf dem Lande.“

Seine Treue gegenüber Baden und seinen Bewohnern beweist er 1812, als ein verheerendes Feuer die Stadt in Schutt und Asche legt. Beethoven ist zu diesem Zeitpunkt im tschechischen Karlsbad und organisiert spontan ein Benefizkonzert zugunsten des Wiederaufbaus.

In den Sommern der Jahre 1821 bis 1823 logiert Beethoven im sogenannten Kupferschmiedhaus in der Badener Rathausgasse 10. Dieses Haus beherbergt seit Herbst 2014 ein Museum der besonderen Art rund um die Person und das Musikgenie Beethoven.

Leben und Werk des berühmten Komponisten werden hier auf neue und oft überraschende Weise präsentiert. Die Wohnräume lassen erahnen, wie Beethoven während seiner drei Aufenthalte gelebt hat. Welche Leiden ihn plagten, womit er sich die Zeit vertrieb, wenn er nicht komponierte und wen er traf. Darüber hinaus werden seine Kompositionen, die in Baden entstanden sind, darunter die 9. Symphonie, in besonderer Weise erfahrbar und hörbar gemacht.

Bild: Außenansicht Beethovenhaus Baden © Christian Schoerg, Fotos Wolf, GG Tourismus Baden

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.