Rebellierende Salzarbeiter
Vom Appellieren zum Rebellieren
Im Jahr 1693 appellierten die Kammergutarbeiter in Ebensee, Ischl und Hallstatt an die Hofkammer, da Hunger und Ruhr grassierten, die Pfannen nicht mehr betrieben werden konnten und die Münzverschlechterung das Geld entwertet hatte. Wien reagierte kaum, außer einigen Almosen.
Erst 1717 brach in Aussee der Skorbut aus, und Wien erkannte die Gefahr. Diesmal wurde ärztliche Behandlung und Medikamente für die Kranken angeordnet.
1718 berichtete Aussee von bettelnden Frauen und Kindern der Arbeiter. Die Not im Salzkammergut war wiederholt, die Beamten waren machtlos, da die Hofkammer ihre Hände band. Die Petitionen der Arbeiter wurden vom Gmundner Salzamt, aber nicht von der Hofkammer in Wien unterstützt. Die Not und Überbevölkerung führten zu Arbeiterunruhen.
Solange jeder Arbeiter für die kaiserliche Arbeit wertvoll war, blieb das Salzkammergut zwar nicht von Not und Hunger verschont, aber ohne Unruhen.
Im 18. Jahrhundert führten Rationalisierungsmaßnahmen, die Reduzierung der Arbeiterzahl, die Ablehnung älterer und schwächerer Arbeiter sowie Kürzungen in den Pensionen und Arztgehältern zu Unruhen und Konflikten. Die Beamten vor Ort waren gegen diese Veränderungen.
Ab 1733 begannen die Arbeiter zu rebellieren. Die Ischler Arbeiter revoltierten 1733, als ihnen am Faschingsdienstag der bezahlte freie Tag gestrichen wurde. Sie verließen die Arbeit, versammelten sich vor dem Amtshaus und beschwerten sich.
In Zeiten großer Hungersnöte blieb das Kammergut ruhig, aber wegen einer geringfügigen Kürzung kam es zu einer Revolte. Sogar Holzknechte und Schiffbauer in Ebensee schlossen sich an und verursachten "strafmäßige Renitenz und tumultöses Verhalten".