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Salztransport auf der Traun von Gmunden nach Stadl-Paura

Eine schwere und gefährliche Arbeit

Schlaftrunken und übermüdet, früh am Morgen, nach dem Besuch der Messe und der Bitte um eine sichere Fahrt – die Schiffer durften nicht schwimmen können – beginnt die wegen der Untiefen der Traun gefürchtete Fahrt. Am Nachmittag erreichen die Salzzillen Zizlau und noch am selben Tag machen sich die 220 Stadlinger Schiffleute zu Fuß auf den 42 km langen Rückweg nach Stadl, den sie in ihrem schweren Schuhwerk in fünf bis sechs Stunden bewältigten.

Schon in antiker Zeit war die Traun ein wichtiger Handelsweg für das Hallstätter Salz. Auch während der 500 Jahre langen Römerherrschaft in Österreich wurde Salz auf der Traun zu den Römerlagern und Zivilstädten nach Ovilava, dem heutigen Wels, Lentia, Linz und Lauriacum, dem Legionslager Lorch bei Enns, transportiert.

1273 übernahmen die Habsburger die Macht in Österreich. Sie erkannten die Bedeutung des Salzes als ergiebige Geldquelle für ihre Hausmachtpolitik und Privatschatulle. Königin Elisabeth I., mit 21 Kindern auch Stammmutter der Habsburgerdynastie, begründete 1311 in Hallstatt den neuen, modernen Salzabbau und das Salinenwesen.

Damit nahm auch der Salzhandel auf der Traun einen riesigen Aufschwung. Ezzeling an der Trattenfurt, das heutige Stadl-Paura, wurde Zentrum der Salzschifffahrt auf der äußeren Traun. Mehrere Reformen des Salzwesens und neue Absatzmärkte im salzlosen Böhmen und Schlesien führten zu Steigerungen der Salzproduktion und der Schifffahrt.

,,Dieses kaiserliche Salzwesen ist ein Kleinod und trägt dem Kaiser nach Abzug aller Kosten für Arbeiter und Officiere (Beamte) allein zu Gewinn und Überschuss 22 Millionen Gulden. Gott erhalte es ferner", vermerkt der Abt des Stiftes Lambach Maximilian Pagl in seinem Tagebuch im Dezember 1711 nach einem Besuch des Salzbergwerkes in Hallstatt. mit gutem Grund, sind die Einkünfte aus der Beteiligung am Salzhandel eine wesentliche Grundlage des Reichtums des Stiftes. 

Nach der Fertigung des Küfelsalzes wurden die Küfel mit einem Gewicht von je 7,5 kg in Zillen verladen und von Gmundner Schiffleuten durch den schiffbaren Kanal am Traunfall nach Stadl gebracht. Die Ladung einer Siebener Salzzille bestand dabei aus 4.000 Küfel, das sind etwa 30 t.

Ab Stadl veränderte sich das Flussgerinne der Traun völlig. Die Traun floss nun in einem breiten Flussbett mit vielen Nebenarmen und war ab hier wesentlich seichter. Deshalb musste in Stadl die Fracht der aus Gmunden kommenden Schiffe auf 22 Zillen aufgeteilt werden: Eine Siebnerin war nun nur mehr mit 2.800, etwa 22t beladen.

Für das benötigte Fahrwasser wurden jeweils zwei Stunden vor der Ab- fahrt der Salzzillen die Klaustore in Gmunden geöffnet. Damit die Zillen auch auf der äußeren Traun durch die Welser Heide mehr Wasser zur Verfügung hatten, wurde für diese Strecke in Gmunden das sogenannte „Stadlinger Wasser" gegeben. Das Steigen der Traun wurde am March, einer Markierung an der Stadlinger Brücke beobachtet und nach Erreichen des Höchststandes durften die Salzzillen Stadl verlassen.

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