Zerstörung und Wiederaufbau

Ein goldener Löwe mit roter Krone

Das schwarze Banner des goldenen Löwen mit roter Krone weht im Wind. Es ist das Banner des Herzogs Otto II von Bayern. Seine Soldaten marschieren auf das Stift Lambach zu. Sie sind gekommen, um es zu zerstören.

Nachdem Stift Lambach Mitte des 11. Jahrhunderts von Adalbero gegründet wurde, blüht das Stift für über 200 Jahre auf. Doch im Jahr 1233 bricht Herzog Otto II in das Herrschaftsgebiet der österreichischen Babenberger ein. Schon lange bekriegen sich beide Seiten um diese wirtschaftlich wichtigen Gebiete. Es geht um die Kontrolle des Salzhandels und dessen Einkünfte. Die Bayern zerstören Kloster und Kirche.

Stift Lambach sollte jedoch nicht untergehen. Nachdem die Unruhen vorüber waren, begann man mit der Instandsetzung der Stiftskirche. Doch erst im 15. Jahrhundert baute man die Stiftskirche zu einer zweischiffigen, gotischen Hallenkirche um.

Im ehemaligen Läuthaus des Westwerks, der Raum unterhalb des Glockenturms, befindet sich der wohl größte Schatz des Stifts Lambach – einzigartige Fresken aus frühromanischer Zeit. Sie zählen zu den ältesten romanischen Wandmalereien Österreichs und im süddeutschen Sprachraum. Trotz Kriegen, religiösen und politischen Umwälzungen haben sich die Fresken beinahe tausend Jahre erhalten. 

Besonders prägend für das heutige Aussehen von Stift Lambach sind drei Äbte aus dem 17. Und 18. Jahrhundert. Abt Placidus Hieber lässt das gesamte Bauwerk als einschiffige Anlage erneuern. 

Einige Jahre später werden Wände, Gewölbe und Decken mit Stuckdekorationen aus aus eingefärbten Gipsmörteln mit plastischen Darstellungen und Ornamenten verziert. Die lebensgroßen Nischenfiguren zwischen den Doppelpilastern, aus der Wand vorspringende flache Wandpfeiler, entstehen ebenfalls in dieser Zeit.

Am Ende des 17. Jahrhunderts, unter Abt Severin Blaß, entstehen in den Bibliotheken und Klostersälen Lambachs berühmte Fresken mit Szenen aus dem Marienleben.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wird unter der Leitung von Abt Maximilan Pagl der Hochaltar erneuert. Das Altargemälde aus dem 17. Jahrhundert wird allerdings für den neuen Altar übernommen.

 Herzog Otto II. von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, mit seiner Frau Agnes; Ölgemälde nach einer Vorlage aus dem 15. Jahrhundert CC-

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.