Stationsplatz Annastraße

Stationsplatz Annastraße

Der Stations- und Aufsitzplatz in Traundorf, Gmunden

Vom heutigen Gmundner Stadtteil Traundorf befand sich der Kopfbahnhof für die nach Linz abgehenden oder von dort eintreffenden Personenzüge der Pferdeeisenbahn. Die Strecke wurde mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von zehn bis fünfzehn Stundenkilometern in ungefähr sechseinhalb Stunden zurückgelegt. Der Aufsitzplatz diente außerdem als Wohngebäude, war auch Sitz der Bahnverwaltung und enthielt die Einschreibzimmer, in denen die Fahrscheine gelöst wurden. Im Unterschied zu den anderen Stationsplätzen gab es in Traundorf keine Pferdehaltung. In unmittelbarer Nähe hatten sich bis in die frühen 2000 Jahre zwei aneinander gebaute Magazingebäude erhalten, da die Anlage auch als Güterbahnhof für Gmunden diente.

Von Gmunden-Traundorf führte die Bahn einerseits über ein Steilstück, das 34 Promille aufwies, auf das Plateau nach Engelhof und andererseits über das 1,1 Kilometer lange Streckenstück über die Traunbrücke zu den alten Salzmagazinen im Rathaus. Dieses Teilstück wurde nur mit Pferden betrieben. Erst 1870 konnte die Trasse zum neuen Seebahnhof, der an Stelle des ärarischen Zeughauses errichtet worden war, gemeinsam mit den neuen Hafenanlagen in Betrieb genommen werden. Dadurch konnte die Trasse in das Zentrum Gmundens aufgelassen werden und das Aufnahmegebäude in der Annastraße in Traundorf in ein Wohnhaus umgewandelt werden, 1875 wurde das Gebäude aufgestockt.

Die Stadelgebäude waren eingeschossige Baukörper, der mit zwei firstparallelen Schopfwalmdächern bedeckt waren. Ursprünglich war nur ein Holzgebäude mit zwei Gleissträngen errichtet worden, das im Jahr 1837 nach einer Planung des Ingenieurs Johann Bergauer durch ein dem Bestand entsprechendes Gebäude verdoppelt wurde. Seit damals zeigt die Ansicht der Schmalseiten eine Fassade mit Doppelgiebel. Infolge Umnutzung als Gewerbebetrieb wurden Traversengewölbe und Flachdecken eingezogen. Die Stadelgebäude wurden wegen zu starker Veränderungen gegenüber dem Originalzustand nicht als Denkmal anerkannt und mussten 2020 einem Neubau weichen.

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