Stationsgebäude Paura

Stationsplatz Lambach

Das weltweit erste Bahnhofshotel

Die „Volksstimme“ beschrieb 1976 die äußerst bedenkliche bauliche Situation des ehemaligen Stationsgebäudes Lambach, heute Stadl Paura, das damals als Wohngebäude für Eisenbahnerfamilien diente. Dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen wurden von der Eigentümerin, der Bundesbahn, nicht durchgeführt, freiwerdende Wohnungen nicht neuerlich vergeben. Die Bereitschaft der Eigentümerin, das Objekt an die Gemeinde Stadl-Paura zu veräußern, kam aus finanziellen Gründen nicht zu Stande. Es drohte eine gänzliche Absiedlung und damit die Demolierung, da keine weitere Funktion für das größte Gebäude der Pferdeeisenbahn gefunden werden konnte.

Der Stationsplatz Lambach hatte einst den stärksten Umsteigverkehr, besaß mit Kerschbaum die ersten Bahnhofgastwirtschaften und verfügte nach dem Einbau von 14 Gästezimmer über das weltweit erste Bahnhofshotel. Der große Stallzubau erfolgte 1841.

Der langgestreckte, 25 Fensterachsen aufweisende, zweigeschossige Stationsplatz liegt bei Kilometer 41,5 am rechten Traunufer. Der Bahnhof Lambach war Amts- und Wohngebäude, besaß Stallungen für etwa hundert Pferde und hatte beim Passagierdienst den stärksten Umsteigeverkehr. Von hier verkehrten die Stellwägen nach Salzburg und Ried im Innkreis.

In unmittelbarer Nähe wurde die Traun auf einer 106 Meter langen sechsjochigen Brücke in neuneinhalb Metern Höhe überquert. Die Brückenkonstruktion war eine nach dem amerikanischen Ingenieur William Howe benannte Fachwerkkonstruktion. Dabei waren die Druckstäbe aus Holz gefertigt, als Zugglieder dienten Rundeisenstangen. Die Brücke war bis 1887 in Verwendung und wurde an selber Stelle durch eine eiserne Fachwerksbrücke ersetzt. 

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