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Der Trauner des TVB Traunsee-Almtal

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Die Salzzillen

Das Salz aus Hallstatt wurde mit Salzzillen über die obere Traun Flussabwärts transportiert. Es wurden hauptsächlich 20 bis 30 Meter lange Sechser- oder Siebenerzillen verwendet. Die Siebener Zille auch „Siebenerin" genannt, war das meistgebrauchte Schiff für die Salztransporte. Siebenerin" deswegen, da sie sieben Bodenbretter hatte.

Der Nachbau des "Gmundner Trauners" nach originalen Unterlagen aus dem 16. Jhd. ist mit heutigen Werkstoffen und aus Transportgründen kleiner gebaut. Als Plätten bezeichnet man Schiffe mit einem geraden Heck.

Jene 7-er Zillen mit sechs Mann Besatzung waren gedeckt, um die Fuder, etwa 60 cm hohe Salzstöcke, die ja nicht in Holzbehältern transportiert wurden, vor Nässe zu schützen, nannte man Kobelzillen – Kobel bedeutet Verschlag. In Gmunden wurden die Fuder zu feinem, trockenem Salz zerkleinert und in Küfel, kleinere Behältnisse aus Holz für den Weitertransport auf der Traun ab Gmunden umgefüllt. Ein Küfel hatte ein Fassungsvermögen von 12 Pfund, ca. 6,72 kg Salz. Die ladung einer Siebenerzille bestand aus 4.080 Küfel, das entspricht einem Gewicht von etwa 27,4 t.

Zillen, aus Lärche und Fichte gefertigt, erkennt man an ihrem spitz zulaufenden Bug und Heck, Plätten haben ein gerades Heck, auch Spiegelheck genannt. Der flache Boden und die geraden Seitenwände gewährleisten einen geringen Tiefgang und eignen sich bestens für die geringen Wassertiefen der Traun.

Zillen wurden von Schiffsbauern hergestellt, die auch Reparaturen und Umbauten durchführten. Die Schiffsbauer im Kammergut waren in der Mehrzahl selbständige Unternehmer, die ihre Erzeugnisse unmittelbar an die Besteller verkauften und sich nur mit dem Preis an die Bestimmungen des Großkufen-Handelsamtes in Gmunden zu halten hatten. 

1688 gab es außer in Hallstatt, Weißenbach und Gosau noch 49 Schiffbauer im Bezirk von Ischl, 64 am Traunsee, 57 in der Wolfganger Gegend und 13 am Abersee.

Kleinere Zillen dienen dem privaten Gebrauch oder den Fischern des Traunsees als Arbeitsgerät und prägen noch heute das Bild der Schifffahrt am Traunsee.

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