Schifffahrtsmuseum Spitz
Das Freilichtmuseum
Vor dem Schifffahrtsmuseum Spitz befindet sich die letzte Station unseres Rundgangs, der Freilichtbereich.
Hier befinden einige Boote, Bojen, Anker oder eine Seilwinde - Gerätschaften, die, wie im Falle der Bojen, noch bis vor wenigen Jahren auf der Donau im Einsatz waren.
Der lange Bootskörper, den Sie auf der linken Seite sehen, ist die originale Rollfähre, die bis in die 1970er Jahre zwischen Rossatz und Dürnstein verkehrte. Rollfähren besitzen üblicherweise keinen eigenen Antrieb, sondern werden entlang eines Seils durch die Strömung von einem Flussufer zum anderen gezogen. Daher benötigt man dazu, je nach Größe der Fähre, eine starke Strömung.
Als aber zwischen 1973 und 1976 bei Altenwörth ein großes Kraftwerk gebaut wurde, ließ die Stärke der Donauströmung durch Errichtung der Staustufe selbst im 30 Kilometer stromaufwärts gelegenen Rossatz und Dürnstein erheblich nach und man musste den Betrieb der Rollfähre einstellen.
Bei der ehemaligen Rollfähre handelt es sich trotz ihres relativ ausladenden Hecks um eine Zille, die beiden Boote rechts daneben gehören ebenfalls zu diesem Bootstyp. Die größere der beiden Zillen rechts ist eine private Spende und stellt die größte Zillenart dar, die heute noch auf der Donau unterwegs ist, das kleinere Boot ist eine Feuerwehrzille, die ebenfalls noch immer in dieser Form zum Einsatz kommt.
Der Grund: traditionelle Holzzillen können wegen ihres minimalen Tiefgangs fast überall gefahren werden und sind wegen des verwendeten Baumaterials wesentlich robuster als Kunststoffboote.
Wir hoffen, dass Ihnen unser Rundgang durch das Schifffahrtsmuseum Spitz gefallen hat und beenden unsere kleine Führung mit einem Satz von Museumsgründer Otto Meißinger, der aus dessen 1975 erschienenem Buch „Die historische Donauschifffahrt“ stammt und den Sie auch auf der Rückseite der Eingangstür zum Museum lesen können: „Heute ist von dieser Schifffahrt nichts mehr zu sehen. Eine Epoche voll Romantik mit ihren Schiffszügen, Nauführern und dem ganzen Volk der Schiffleute ist zu Ende gegangen.“
Mit Unterstützung von Land NÖ und Europäischer Union (LEADER).
