13 - Transport und Produktion
Bild  vergrößern Bild verkleinern

Die Donau als Transport- und Produktionsfläche

Auf der Donau wurden und werden seit Jahrtausenden Güter transportiert. Die Donau fließt durch zehn Nationalstaaten, durch mehr als jeder andere Fluss dieser Erde und verbindet zahlreiche Wirtschafts- und Kulturräume. Es ist kein Zufall, dass sich entlang ihres Laufs wohlhabende und große Städte entwickelt haben.

Salz war jahrhundertlang das wichtigste Handelsgut, weil es früher die einzige Möglichkeit darstellte, Lebensmittel haltbar zu machen. Salz war daher so wertvoll, dass der Handel damit im Habsburgerreich direkt dem Kaiserhaus unterstellt war. Das Privileg mit Salz handeln zu dürfen wurde nur an kaisertreue Orte verliehen. Jene, die das Glück hatten, damit ausgestattet zu sein, erfreuten sich meist einer prächtigen wirtschaftlichen Entwicklung. In vielen dieser Ortschaften finden sich heute noch Gebäude in Donaunähe, die speziell für den Handel und die Lagerung von Salz gebaut wurden – die Salzstadel.

Die Bedeutung des Salzhandels wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass es eine eigene Behörde für die Verwaltung gab, das sprichwörtliche „Salzamt“. Als der Salzhandel durch industrielle Produktionsmöglichkeiten zunehmend an Bedeutung verlor, kam auch dieser Behörde nach und nach ihre Existenzberechtigung abhanden.

Daraus hat sich eine heute noch geläufige Redewendung entwickelt, wenn man von den wiederholten Beschwerden einer Person nicht mehr behelligt werden und ihr mitteilen möchte, sie solle ihren Unmut doch bitte woanders loswerden: „Beschwer‘ dich doch beim Salzamt“, also bei einer Behörde, die gar nicht mehr existiert.

Ein anderes, oft unterschätztes Handelsgut, war Stein. Entlang der Donau finden sich zahlreiche bedeutende Gebäude, deren Bodenplatten oder Verkleidungen ihren Weg aus dem bayrischen Raum über die Donau nach Osten fanden.

Wer staunend durch den Stephansdom in Wien spaziert, ist sich meist gar nicht bewusst, dass der Boden aus sogenannten „Kelheimer Platten“ besteht. Also aus Steinplatten, die aus einem Steinbruch in der Nähe der bayerischen Ortschaft Kelheim stammen und zusätzlich aller Wahrscheinlichkeit nach mit einer nach dem Ort benannten Transportzille, einem „Kelheimer“, auf der Donau nach Wien transportiert wurden.

Andere bedeutende Handelsgüter waren Eisen und Holz. Die vielen Gebäude entlang der Donau wurden zu einem großen Teil aus Bauholz konstruiert, das über die Donau herangeschafft wurde. Und die Eisen verarbeitenden Betriebe des alpinen Raumes besaßen mit der Donau eine perfekte Anbindung an die großen, stromabwärts gelegenen Ballungsräume.

Aber die Donau wurde nicht nur zum Transport, sondern auch als Produktionsfläche verwendet. Jahrhundertelang verwendete man die gewaltige Kraft des Stromes, um große Mühlen anzutreiben, die heute kaum noch bekannten Schiffsmühlen.

Es gab zwei Arten von Schiffsmühlen. Im linken Schaukasten vor dem Raum mit den Überfuhren sieht man eine Schiffsmühle, wie sie im Oberlauf der Donau bis etwa im Bereich um Wien vorkam. Bis hierher war die Strömung des Flusses auch am Rand stark genug und man konnte die relativ simpel konstruierte Mühle einfach am Ufer befestigen.

Das rechte Modell zeigt die im unteren Lauf der Donau verwendeten Schiffsmühlen. Sie waren in der Mitte des Flusses verankert, wo die Strömung noch stark genug war und waren als solide Häuser konzipiert, denn die Mühlenbesatzung lebte und arbeitete hier. Benötigte Rohstoffe sowie Nachschub an Lebensmitteln wurden mit Zillen herbeigeschafft.

Mit Unterstützung von Land NÖ und Europäischer Union (LEADER).

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.