03 - Historische Schiffstypen
Bild  vergrößern Bild verkleinern

Historische Schiffstypen – von Zillen und Plätten

Den Begriff der „Zille“ haben Sie bereits im vorigen Raum kennengelernt. Die sogenannten „Zillen“ oder auch „Kaffenkähne“, wurden für ihre jeweiligen Einsatzzwecke auf der Donau in unterschiedlichsten Größen und Ausführungen gebaut.

Ein Modell der größten dieser Schiffsformen ist gleich im Schaukasten auf der linken Seite des Raumes zu sehen. Der sogenannte „Kelheimer“ konnte bis zu 40 Meter lang und 15 Meter breit sein und bei der „Naufahrt“, also der Fahrt stromabwärts, bis zu 300 Tonnen Ladung transportieren.

Der Name „Kelheimer“ stammt, wie bei vielen Zillentypen, von jenem Ort, in dem der Bootstyp zum ersten Mal und vorwiegend gebaut wurde. In diesem Fall die Ortschaft Kelheim in Bayern.

Wie groß und in welcher Ausführung Zillen gebaut wurden, hing immer vom Einsatzzweck ab. In diesem Fall wurden ab Kelheim riesige Steinplatten aus nahen Steinbrüchen, die sogenannten „Kelheimer oder Solhofner Platten“, die Donau stromabwärts transportiert. Kaum ein größeres Bauwerk entlang der Donau kam ohne diese Platten aus, man findet sie etwa an und im Wiener Stephansdom.

Kelheim in Bayern ist übrigens jene Ortschaft, wo die Donau ab ihrer Mündung zum ersten Mal schiffbar wird, daran hat sich bis heute nichts geändert.   

Die erstaunlich große Vielfalt an unterschiedlichsten Bauformen können Sie anhand der Modelle, alle im Maßstab 1:20, in den Schaukästen auf der linken Seite des Raumes bewundern. Es gab für die verschiedensten Zwecke Zillen: für Personenverkehr, Salztransport, Viehtransport, Stückgüter und vieles mehr.

Zusätzlich zu den Zillen gab es auch die sogenannten „Plätten“. Sie wurden ebenfalls für unterschiedlichste Zwecke genutzt, der Unterscheid zwischen Zille und Plätte bestand hauptsächlich in der Bauform: während die Zille an beiden Enden spitz zusammenläuft, besitzt die Plätte ein ausladendes Heck.

Plätten besaßen ebenfalls vorne wie hinten Steuerruder. Obwohl man an einigen Modellen auch ein mittig gesetztes, klassisches Heckruder erkennen kann, wurde die Plätten, ebenso wie die Zillen, über die langen Steuerruder, die „Donaubäume“ gesteuert, da die Boote selbst voll beladen flussabwärts mit dem Heckruder kaum manövrierbar waren.   

Wie bemerkenswert die Schifffahrt flussaufwärts, also gegen den Strom, war, können Sie bei der nächsten Station im Schaukasten auf der rechten Seite des Raumes sehen.

Mit Unterstützung von Land NÖ und Europäischer Union (LEADER).

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.