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Die Pfarrkirche St. Quirin
Ein historisch gewachsenes Juwel

Über die Anfänge der Pfarrkirche Unterloiben „Zum Heiligen Quirinius“ gibt es keine genauen urkundlichen Aufzeichnungen. Dokumentiert ist eine Schenkung Kaiser Heinrichs II. an das Kloster Tegernsee, in der er um das Jahr 1000 den bayerischen Benediktinermönchen das Gebiet um Loiben zusprach.

Die neuen Besitzer errichteten eine Kirche, die heute samt der mittelalterlichen Umfassungsmauer mit barockem Mauerportal etwas erhöht am westlichen Ortseingang liegt.

Der Kirchenbau ist historisch über Jahrhunderte gewachsen und besteht aus mehreren Teilen. Das rechte Langhaus stammt aus dem 14. Jahrhundert, daran schließt sich im Osten ein schlanker, hoch aufragender Chorbau an, im Westen ein von außen zugänglicher, spätgotischer Turm mit barockem Zwiebeldach.

Das linke Seitenschiff der Pfarrkirche besitzt noch sein originales Kreuzrippengewölbe, daneben befindet sich eine Kapelle mit Sternrippen, über der sich die Empore erhebt. An der Außenwand sind mehrere Epitaphe, sogenannte Scheingräber, angebracht, darunter ein spätmittelalterliches Ölbergrelief.

Da die bayerischen Mönche eine Statue des Heiligen Quirinius sowie Blut- und Knochenreliquien nach Unterloiben mitgebracht hatten, entwickelte sich die Kirche in Unterloiben zu einem Wallfahrtsort, der ab dem 16. Jahrhundert von einer Quirinius-Bruderschaft gefördert wurde. 1783 hob Kaiser Joseph II. die Bruderschaft per Dekret auf und besiegelte damit das Ende der Wallfahrt.

Nur ein Jahr zuvor, im Jahr 1782, schuf der Maler Martin Johann Schmidt, besser bekannt als „Kremser Schmidt“, das bekannte Altargemälde „Die Enthauptung des Heiligen Quirin“. An den Chorwänden hängen weitere Ölbilder mit Darstellungen aus der Quirinius-Legende und zahlreichen volkstümlichen Details.

Die neugotischen Kirchenfenster stammen aus dem Jahr 1889 und zeigen das Herz Mariä, die Heilige Rosalia und den Heilgen Quirinus sowie reiche ornamentale Muster. Am rechten Seitenaltar ist Maria mit dem Jesuskind, an der Kanzel die Szene „Jesus mit der Samariterin am Jakobsbrunnen“ zu sehen.

An der Nordseite der Kirche befindet sich eine Wandmalerei zur Erinnerung an die Schlacht bei Loiben im Jahr 1805 zwischen den alliierten Truppen Russlands und Österreichs und den französischen Truppen Napoleons.

Das Gemälde stellt einen in Flammen stehenden Körper dar. Im Zuge der Kampfhandlungen legten russische Soldaten an mehreren Gebäuden Feuer, um die Franzosen aus den Häusern zu vertreiben. Die Bewohner wollten die Brände löschen, durften aber nicht. Als der örtliche Schullehrer die Schlüssel zur Pfarrkirche nicht hergeben wollte, wurde er in ein Bündel Stroh gewickelt und angezündet. Im Gedenken an seinen qualvollen Tod ist das Wandgemälde entstanden.

Die von den Benediktinern gegründete Pfarrkirche St. Quirin wird heute von der Pfarre in Dürnstein mitbetreut. Das Pfarrheim im Erdgeschoss ist Zentrum vieler Aktivitäten. Hier probt etwa der Quirinius Chor Loiben, es dient als Treffpunkt für Ministrantengruppen und man trifft sich im Pfarrcafé.

Mit Unterstützung von Land und Europäischer Union (LEADER).

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