Station 18 - Bildstöcke & Marterl
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Bildstöcke und Marterl
Hölzerne Zeitzeugen

In Dürnstein und Loiben gibt es eine Vielzahl an Bildstöcken und Marterln zu bewundern. Als „Marterl“ werden im österreichischen und bayerischen Sprachgebrauch Pfeiler aus Holz oder Stein mit Kruzifix oder Heiligenbild bezeichnet. Viele dieser Marterl und Kreuze wurden von der Bevölkerung zur Danksagung errichtet, andere sind bereits im 14. Jahrhundert als Grenzpunkte in Urkunden erwähnt.

Besonders erwähnenswert ist das sogenannte Michaelerkreuz, wo der Weg aus dem Menthal auf die ehemalige Landesstraße trifft. Hier mussten die Weinbauern zu Michaeli, am 29. September, ihr „Zehent“, also den zehnten Teil ihrer Ernte, an die Obrigkeit abliefern.

Speziell bei der Errichtung von Wegkreuzen spielte im Mittelalter der Aberglauben eine große Rolle: die katholische Kirche ließ an vielen Weggabelungen Kreuze aufstellen, da man diese Kreuzungen für Teufelsplätze hielt.

Und der Teufel spielt in Mythen und Sagen, die sich um einige der Bildstöcke und Marterln ranken, eine bedeutende Rolle: so soll etwa das Hinterskirchler Kreuz oberhalb der Pfarrkirche Loiben an eine Errettung vor dem Teufel erinnern.

Die Sage geht so: eine Frau ließ sich auf dem Weg nach Hause von einem Fuhrwerk mitnehmen. Der Fuhrmann, der in einen dunklen Mantel gehüllt war und sein Gesicht nicht zeigte, fuhr aber Richtung Donau. Die Frau bekam es mit der Angst zu tun und rief: „Um Gottes Willen!“ Im selben Moment fiel sie unsanft vom Wagen. Die Sage will es, dass der Ruf nach Gott die Frau gerettet haben soll.

Um einige der Bildstöcke, Kreuze und Marterln zu entdecken, braucht man Zeit und Muße. Während etwa die Weingartenmadonna beim Lindenstöckl, das Dürnsteiner Pestkreuz aus dem Jahr 1746 vor dem Stadttor und das Ratscherkreuz in Oberloiben leicht zu finden sind, stehen andere hölzerne Zeitzeugen bei Zugängen zu den Weinbergen und bleiben eiligen Besuchern leicht verborgen.

Mit Unterstützung von Land und Europäischer Union (LEADER).

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