Bild  vergrößern Bild verkleinern

Das Klarissen Kloster
Vom Kloster zum Getreidespeicher

Das Kloster der Klarissen wurde 1289 von Leuthold I. von Kuenring gegründet, der dazu mehrere Gebäude stiftete. Die Klarissen sind der weibliche Zweig der Minoriten oder Franziskaner, gegründet von der Heiligen Klara, einer Anhängerin des Heiligen Franz von Assisi.

Um 1330 wurde eine zweischiffige Kirche im Stil der Hochgotik gebaut. Da es den Nonnen des Klarissen Klosters verboten war die Messe zu lesen, die Beichte abzunehmen oder die Kommunion zu spenden, gab es im Orden stets auch männliche Priester, die diese Aufgaben übernahmen.

Die Nonnen lebten freilich in strenger Klausur. Der Kontakt zu den Priestern war auf ein Minimum beschränkt und die Lebensbereiche von Frauen und Männern strikt getrennt.

Obwohl das Kloster der Klarissen zunächst durch Schenkungen und Stiftungen gut ausgestattet war, wirkten sich Reformation und Kriegsabgaben im Laufe der Jahrhunderte so ungünstig aus, dass das Kloster in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten geriet.

Als die letzte Klarissin 1571 starb, kam das Kloster zum Augustiner Chorherren Stift. Im Zuge der Umgestaltung des Stiftes im Stil des Barocks unter Propst Hieronymus Übelbacher machte man aus der zweischiffigen gotischen Kirche des ehemaligen Klarissen Klosters im 18. Jahrhundert einen Getreidespeicher. 

Durch den Handel mit Wein und Getreide finanzierte Propst Übelbacher den Neu- und Umbau seines Stifts. Auch der Kreuzgang des ehemaligen Klarissen Klosters wurde abgerissen und die Klosterräume für Wirtschaftszwecke verwendet.

Im 19. Jahrhundert kam der Besitz schließlich in private Hände. Seit 1880 schaltet und waltet hier die Familie Thiery, zu deren Besitzungen auch das ehemalige Schloss der Grafen Starhemberg gehört, das heute ein 5-Sterne-Hotel ist.

In der Anlage des ehemaligen Klarissen Klosters ist heute das Hotel-Restaurant Richard Löwenherz untergebracht. Der Betrieb ist benannt nach dem englischen König Richard Löwenherz, der von Dezember 1192 bis März 1193 auf Burg Dürnstein in Gefangenschaft saß. 

Das heutige Hotel Richard Löwenherz ist eine zwei- bis dreigeschossige Anlage aus drei Trakten um einen Hof, die unter Einbeziehung der Reste des 1693 abgetragenen Klosters errichtet wurde. Der Südosttrakt mit gotischen Außenmauern und Strebepfeilern, der einst als Getreidespeicher genutzt wurde, stammt im Kern aus dem 14. Jahrhundert.

Mit Unterstützung von Land und Europäischer Union (LEADER).

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.