Gefangennahme Richard Löwenherz
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Gefangennahme von Richard Löwenherz

Richard war auf seiner Rückreise nach einem Schiffbruch gezwungen, die Landroute über das römisch-deutsche Reich zu nehmen. Da er Vergeltung von seinem Intimfeind Herzog Leopold V. von Österreich befürchtete, reiste er verkleidet und mit nur wenigen Begleitern. Graf Meinhard von Görz wurde Anfang Dezember 1192 auf die Reisegruppe aufmerksam und erkannte den König, doch zunächst konnte dieser entkommen. Seine Flucht endete wenige Tage vor Weihnachten 1192 im Herrschaftsgebiet des Herzogs Leopold. Richard war als einfacher Pilger verkleidet und wurde von Leopold laut ausgelacht, als dieser ihn in Erdberg bei Wien in einer schäbigen Behausung gefangen nehmen konnte.

Für seine Freilaswsung musste  Richard Löwenherz 100.000 Mark Silber zahlen. Außerdem hatte er 50 Schiffe und 200 Ritter für ein Jahr zu stellen. Die Forderung der persönlichen Teilnahme am Sizilienfeldzug des Kaisers wurde fallengelassen. Im Abkommen von Worms wurde das Lösegeld wurde auf 150.000 Silbermark erhöht, das entsprach etwa 23,4 Tonnen Silber.

Die Bereitstellung des Lösegeldes, das den dreifachen Jahreseinnahmen der Krone entsprach, war eine immense Herausforderung. Im königlichen Schatzamt, dem Exchequer, wurde eine Sonderabteilung, das scaccarium redemptionis, eingerichtet, die mit dem Einzug der Lösegeldsteuern beauftragt war.

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