Krems und Stein
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Die ältesten Niederlassungen im Raum Krems-Stein gehen vermutlich auf die Altsteinzeit, das Paläolithikum, zurück. Im Jahr 2005 wurde am 40 Kilometer entfernten Wachtberg ein über 30.000 Jahre altes Doppelgrab entdeckt. Krems selbst wurde erstmals um das Jahr 995 in Schriften genannt, von einer „orientalis urbs quae dicitur Chremisia“ genannten, mittelalterlichen Siedlung ist hier die Rede. 1072 wurde auch eine „Siedlung am Stein“ erstmals urkundlich erwähnt. 

Während des Mittelalters erreichte Krems durch Handel und Weinbau nicht nur beträchtliche Steuereinnahmen, sondern auch zunehmenden Wohlstand. So wurde im 12. Jahrhundert in einer der ersten Prägestätten Österreichs der „Kremser Pfennig“ geprägt, Krems schaffte es sogar neben Regensburg, Passau und Wien 1154 in die „Weltkarte“ des arabischen Gelehrten und Kartographen Al-Idrisi.  Aber mit Beginn der Neuzeit begann der wirtschaftliche Niedergang der Gegend um Krems-Stein. Viele protestantisch getaufte Bürger mussten dem Druck der Gegenreformation weichen und wanderten aus, zusätzlich zerstörte ein verheerender Großbrand am Ende des Dreißigjährigen Krieges weite Teile von Krems.  

Erst im 19. Jahrhundert brachte die Funktion von Krems-Stein als Verwaltungsmittelpunkt, Verkehrsknotenpunkt und Gerichtssitz langsame wirtschaftliche Erholung und zunehmende politische Bedeutung. Die Jahre 1938 bis 1945, die Zeit des Nationalsozialismus, bedeuteten einen schweren Einschnitt. Verfolgung und Vertreibung jüdischer Mitbürger und ein Massaker an politischen Häftlingen in der Justizanstalt Stein waren die traurigen Höhepunkte jener Epoche.

Nach dem Zweiten Weltkrieg galt es die verheerenden Schäden, die durch Bombardierungen vor allem in Krems entstanden waren, nach und nach zu beseitigen. Und man musste der Donau Einhalt gebieten, die auch im 20. Jahrhundert Krems und vor allem Stein immer wieder mit Eisstößen und Hochwasser heimsuchte. Ein Schutzdamm wurde errichtet und 1996 auch ein mobiler Hochwasserschutz gebaut, der erste in der Wachau. Heute präsentiert Krems-Stein stolz einige der wichtigsten Wachauer Welterbeattribute: herrliche Bürgerhäuser, verträumte enge Gassen und aufragende Kirchtürme prägen das mehrfach ausgezeichnete Stadtbild. Das Finden einer neuen Architektursprache der Gegenwart ist und bleibt eine Herausforderung, die gemeinsam mit dem Denkmalschutz jedes Mal aufs Neue gelöst werden muss.

Die Doppelstadt Krems-Stein mit 24.000 Einwohnern ist heute ein international anerkanntes Kultur- und Bildungszentrum und seit Gründung der Donauuniversität 1994 auch Universitätsstadt.

Mit Unterstützung von Land und Europäischer Union (LEADER).

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