Schlosspark Eckartsau

Der Garten des Thronfolgers

Wir befinden uns hier im Schlosspark von Schloss Eckartsau, der zum Nationalparkgebiet zählt.

Der 27ha große Park wird im Zuge der Schlossrenovierung von Erzherzog Franz Ferdinand um 1900 im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt. Der begeisterte Gartenliebhaber engagiert dazu den k.& k. Hofgartendirektor Anton Umlauft und dürfte mit diesem sehr zufrieden gewesen sein: Neben einem Dankesbrief erhält er auch eine goldene Anstecknadel mit dem Monogramm seiner Majestät.

Umlauft behält bei seiner Planung die doppelreihige barocke Lindenallee als Mittelachse bei und schafft somit eine Zweiteilung in eine nördliche und eine südliche Parkhälfte.

Der Norden soll mit den offenen Wiesen als Spiegel des idyllischen Weide- und Ackerlandes des Marchfelds einen fließenden Übergang vom Garten in die umgebende Landschaft bilden, die zur Ortschaft führt. Tatsächlich befinden sich hier zu Zeiten des Erzherzogs genützte Weideflächen, die mit den Wirtschaftsgebäuden, dem Meierhof und dem Pumpenhaus abschließen. In der Südhälfte hingegen findet man mehr Baumgruppen und Haine, die die angrenzende Aulandschaft widerspiegeln sollen.

Der Garten wird von Franz Ferdinand mit fast 100 verschiedenen heimischen und exotischen Baumarten bevölkert. Wenn Sie zu Ihrer Rechten blicken, können Sie den Baumstumpf einer mehrere hundert Jahre alten Linde bestaunen, die zu den ältesten Bäumen im Schlosspark zählt. Bei den Exoten ist zum Beispiel die kalifornische Sumpfzypresse zu nennen. Sie macht vor allem im Herbst mit ihren rostroten Nadeln eine gute Figur.

Nach dem Ende der Donaumonarchie wird der Park zunehmend zur Wildnis. Mitte der 1990er bis ins Jahr 2012 wird er revitalisiert und kann heute bei freiem Eintritt das ganze Jahr über zum Spazieren gehen oder Picknicken genutzt werden. Ab und an trifft man in den schönen Sommermonaten auf eine Hochzeitsgesellschaft. Im wunderbaren Ambiente vom Eckartsauer Schlosspark hat so manche glückliche Ehe ihren Anfang genommen.

Foto © Panzer
Text © Margit Neubauer

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