Die vielen Facetten des Nationalpark Donau-Auen
Vom Dschungelgrün zur Schotterbank
Vom nahegelegenen Schloss führt eine historische Kastanienallee über Brücken und Gräben bis hierher und einst noch weiter hinaus zu den ehemals kaiserlichen Jagdgründen. 1996 ist die gesamte Landschaft zum Nationalpark Donau-Auen geworden und steht nun unter strengem Schutz. Das ist die Grundlage für den großen Reichtum der Fauna und Flora und die Lebensgrundlage für viele seltene und gefährdete Arten. Eisvogel, Seeadler oder Sumpfschildkröte sind die prominenten Vertreter einer ganzen Schar von weniger bekannten, aber ebenso faszinierenden Tieren und auch Pflanzen des Nationalparks.
Dieser Teil der Au ist durch den Schutzdamm von den Hochwässern der Donau abgetrennt, doch ihr Grundwasserkörper reicht weit ins Marchfeld hinein und speist bei entsprechendem Wasserstand bis heute die zahlreichen Rinnen und Altarme in diesem Gebiet.
Von ihrer freundlichen und „zivilisierten“ Seite zeigen sich die Donau-Auen hier. Ein recht vertrautes und gepflegtes Bild der Natur bieten die Wiesen, Weiden und Jungwälder, die aus einer Zeit stammen, in der die Flächen noch bewirtschaftet wurden. Aber das ist nicht überall so! Im Nationalpark Donau-Auen gibt es auch die ungestüme und wilde Au! Dort suchen reich verzweigte Wasserläufe - begleitet von Röhricht und Schilf - ihren Weg zwischen dem undurchdringlichen Grün und schützen das vielfältige und verborgene Leben mit tiefgründigem Morast und dichtem Bewuchs.
Doch egal, ob kahle Schotterbank oder dichtes Dschungelgrün, ob liebliche Wiesen oder sumpfiges Ufergestrüpp: für alle diese Lebensräume gibt es Spezialisten in der Tier- und Pflanzenwelt. Es ist genau diese Vielfalt und Abwechslung, die für die Natur so wichtig ist und die für eine besondere Artenvielfalt sorgt. Unter Wasser, an Land oder hoch oben über unseren Köpfen - überall wuchert und wächst etwas, überall schwimmt, krabbelt, surrt und schwirrt das Leben auf diesem 9.500 Hektar großen Nationalpark zwischen Wien und Bratislava.
Halten Sie Augen und Ohren offen, denn entlang des Weges gibt es viel zu entdecken! Aber bitte: bleiben Sie aus Rücksicht auf die Natur auf den markierten Wegen!
Foto: © ÖBF Archiv