Landwirtschaft Einst und Heute
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Landwirtschaft Einst und Heute

Warum die Bauern einst im Frühjahr den herrschaftlichen Krautgarten bearbeiten mussten und heute lieber Steuern zahlen

Damals wie heute wird in dieser Region Landwirtschaft betrieben, die Lebensbedingungen der Bauern haben sich jedoch grundlegend geändert. Als im 12. Jahrhundert die Stuchsen als Besitzer Trautmannsdorfs erscheinen, siedeln hier vor allem Bayern, Franken, Schwaben und Sachsen. Zur Herrschaft gehören auch Götzendorf, Arbesthal, Sarasdorf und Stixneusiedl. Die Grundherrn vergeben das Land als Lehen an die Siedler. Man unterscheidet zwischen Ganzlehner, das sind Großbauern mit 30 Joch Ackerland, Halblehner mit 18 Joch, Viertellehner mit 9 Joch sowie die sogenannten Hofstättler. Sie sind Kleinhäusler und Tagelöhner, die keine Wirtschaft betreiben, lediglich Kleintierzucht sowie Obst und Gemüsebau im Garten. Als Feldfrüchte werden Roggen, Hafer, Gerste, und Hirse angebaut. Der Weinbau gewinnt erst ab dem 14 Jahrhundert an Bedeutung.

Die Bauern waren verpflichtet, den zehnten Teil ihres Feldertrages - das sogenannte Zehent - an den Grundherrn abzuliefern. Außerdem mussten sie unentgeltlich auf den herrschaftlichen Feldern und Wiesen arbeiten. Dies nannte man Robot und sah z.B. folgende Leistungen vor: Im Frühjahr 3 Tage pflügen sowie den Krautgarten bearbeiten, im Sommer Getreide und Heu einführen, im Herbst und Winter vier Fuhren Brennholz vom Leithagebirge ins Schloss bringen. Außerdem mussten Weihnachten, Ostern und Pfingsten Hühner, Kleintiere, Käse und so weiter an die Schlossküche abgeliefert werden. Im Gegenzug stellte die Herrschaft den Bauern nicht nur ihr Land zur Verfügung, sondern war auch verpflichtet, die Untertanen im Kriegsfall mit Hab und Gut in die Burg aufzunehmen und zu schützen.

Erst die Revolution 1848 beendete Zehent und Robot und die Bauern konnten endlich über ihren Grund und Boden frei verfügen, aber Steuern müssen sie bis heute zahlen.

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