Drei Monarchen Treffen
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Friede, Freude, Heiratssachen - Maximilian der Erste auf dem Harterfeld von Sarasdorf

Wie Maximilian I die Machtverhältnisse in Europa für viele Jahrhunderte bestimmt

Von dieser Anhöhe blicken Sie auf historisches Gebiet! Auch Nicht-Lateinern ist der Satz Tu felix Austria nube! bekannt. Du glückliches Österreich, heirate! Bereits Maximilians Vater beginnt mit der Hochzeitspolitik der Habsburger, indem er seinen Sohn mit Maria von Burgund verheiratet und sich die Niederlande sichert. Maximilians Sprösslinge wiederum werden mit den Kindern von Isabella von Kastilien vermählt, womit man sich Spanien einverleibt.

Maximilian I, der letzte Ritter, hat es nicht leicht: Die Türken bedrohen sein Reich, in Europa streitet man um die Vorherrschaft. Friedensvereinbarungen mit den Nachbarn, am besten besiegelt durch Heiratsverträge, scheinen ratsam. Jahrelange Vorbereitungen fädeln den Coup ein. Im Juli 1515 ist es soweit: Maximilian trifft die Könige Wladislaw von Böhmen und Ungarn und Sigismund von Polen - auf dem Harterfeld von Sarasdorf. Das durchgeplante Begrüßungszeremoniell wählt den Ort genau auf halbem Weg zwischen Wien und der ungarischen Grenze.

Augenzeugen beschreiben den gigantischen Aufmarsch: 2000 Mann in blitzendem Harnisch und roten Röcken, der kaiserliche Hofstaat aus 800 Mann behängt mit Gold und Geschmeide, Herolde, Trompeter und Heerpauker, Fürsten, Knappen und Knechte. Der alternde Kaiser wird in einer Sänfte herangetragen, begleitet vom Adel sowie Hofkanzler, Schatzmeister und sogar Jakob Fugger dem Reichen, alle herrlichst gekleidet. Unvorstellbare 8.800 Reiter mit wehenden Federbüschen zählten zur Nachhut. Nicht minder prunkvoll rücken die Könige von Ungarn und Polen mit ihren Reiterscharen heran.

Die Friedensvereinbarung wird durch Heiratsverträge besiegelt: In einer prunkvollen Doppelhochzeit im Stephansdom werden Sohn und Tochter von König Wladimir mit Enkelkindern des Habsburgers vermählt. Der Grundstein für die Donaumonarchie ist gelegt. Ohne es zu ahnen, bestimmen sie damit die Machtverhältnisse in Europa für viele Jahrhunderte.

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