Dreiländerbrunnen
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Dreiländerbrunnen

Die dramatische Vergangenheit der Grenzstadt und ein Brunnen als verbindendes Symbol von Österreich, Slowakei und Ungarn

Wer die Bedeutung des Brunnens besser verstehen möchte, dem sei die Geschichte Berg ans Herz gelegt. Dramatischer könnte sie kaum sein!

Berg wird im Jahre 800 von Bayern besiedelt und erstmals 892 urkundlich erwähnt. Mehrmals wüten schreckliche Pestepidemien und die Türken machen das Dorf gleich zweimal dem Erdboden gleich. Während der Monarchie kommt der große Aufschwung durch den Bau der Preßburger Bahn und beste Beziehungen zu Bratislava werden gepflegt. Nach dem ersten Weltkrieg ist es damit vorbei: Berg ist wieder Grenzort.

Im Zweiten Weltkrieg wird ein riesiges Leichtmetallwerk errichtet, das Patronenhülsen und Bauteile für Flugzeuge und Raketen erzeugt. An die 2000 Menschen, meist Zwangsarbeiter, werden eingesetzt. Nach Kriegsende wird die komplette Anlage als Wiedergutmachung per Bahn nach Jugoslawien gebracht.

Endlose Flüchtlingsströme aus den Nachbarländern passieren den Ort. Die Sowjetunion beherrscht nun Osteuropa, der „Eiserne Vorhang“ wird errichtet. Der Kalte Krieg beginnt.

1989 dann das Unfassbare: Die Sowjetunion zerfällt und mit ihr der Eiserne Vorhang. Berg rückt vom östlichsten Rand mitten ins Zentrum eines neuen, freien Europas.

Und hier schließt sich der Kreis: Als verbindendes Symbol des Grenzgebietes Österreich, Slowakei und Ungarn wird der Dreiländerbrunnen 2004 unter Bürgermeister Georg Hartl errichtet.

Der aus heimischem Felsgestein wachsende Glasbrunnen steht für die Verwurzelung der Menschen zur Heimat. Die drei zum Zentrum führenden Wege symbolisieren das wieder vereinte Europa. Die Glasplatte steht für den Neubeginn und das Wasser stellt die gemeinsame Donaugrenze.

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