Ruine Scharfeneck
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Ruine Scharfeneck

Über die Ruine Scharfeneck und einen türkischen Pascha, dem das Brathuhn vom Teller geschossen wurde

Gespenstisch ragen die wuchtigen Außenmauern der Ruine Scharfeneck in die Höhe und flößen Betrachtern Respekt ein, besonders wenn vom Tal her Nebel aufzieht.

Tausend Jahre nach der Errichtung der einstigen Burg auf dem Schlossberg sind heute noch Reste von Türmen und Kasematten zu sehen. Ein Saal, eine Küche und der Ansatz einer Schneckenstiege sind immer noch zu erkennen, ebenso die 4,5 Meter starke Ringmauer mit Tor und Brücke im Osten.

Als Grenzburg von den Ungarn erbaut, bleibt die Burg – benannt nach dem Geschlecht der Scharfenecker - lange in ungarischem Besitz. 1493 bemächtigen sich die Habsburger unter Kaiser Maximilian I. ihrer Herrschaft.

Im Burghof steht der mächtige Stumpf des einst 24 Meter hohen Bergfrieds, der 1555 von einem Blitz getroffen wird. Mehr schlecht als recht wird die Anlage wieder aufgebaut und verfällt danach zusehends. Trotzdem suchen im Jahr 1683 tausende Menschen vor den Türken Schutz in der Burg. Die Mauern halten dem Feind stand, aber die Versorgungslage ist dramatisch und Krankheiten breiten sich aus. Mutige Männer schlagen sich bis nach Wiener Neustadt durch, um Vorräte zu beschaffen.

Trotz der verzweifelten Lage geben die Eingeschlossenen nicht auf und bis heute erzählt man sich die Geschichte vom Kanonier auf Scharfeneck, der einem türkischen Pascha, der auf einem Hügel sein Zelt aufgestellt hatte, das Brathuhn vom Teller schoss. Der zu Tode erschrockene Türke ordnete den Rückzug an. Der Hügel heißt übrigens bis heute „Türkenbergl“.

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