Die Stallburg der Wiener Hofburg

Vom Pferdestall zur Kunstgalerie

Die Stallburg gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäudetrakten der Wiener Hofburg und ist zudem der einzige noch erhaltene Renaissancepalast der österreichischen Bundeshauptstadt.

Die Errichtung der Stallburg geht auf Kaiser Ferdinand I. (1503–1564) zurück, der 1559 eine Residenz für seinen Sohn Maximilian errichten wollte. Nach dem Tod Ferdinands 1564 zog Maximilian II. (1527–1576) jedoch in den Wohnsitz seines Vaters, den Schweizertrakt der Wiener Hofburg. Die designierte Residenz ließ er in ein Hofstallgebäude für die Leibpferde des Kaiserhauses umbauen und ab 1565 aufstocken. Hier, im zweiten Obergeschoß, wurden Teile der kaiserlichen Kunstbestände, wie zum Beispiel die Sammlung Erzherzog Leopold Wilhelms, aufbewahrt.

Die Stallburg wurde 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, durch Bombentreffer schwer beschädigt und in den Jahren danach, von 1947 bis 1948, originalgetreu rekonstruiert. Der Arkadengang zwischen Hofburg und Stallburg wurde am 1. Juli 1948 eröffnet. Die seit über 300 Jahren vermauerten Renaissance-Bögen im Hof wurden von 1955 bis 1960 freigelegt und in den ursprünglichen Zustand versetzt.

Bei einer erneuten Restaurierungsoffensive in den Jahren 2002 bis 2008 wurden jene Räumlichkeiten der Stallburg generalsaniert, die durch das Löschwasser beim großen Brand der Redoutensäle 1992 in Mitleidenschaft gezogen worden waren. 2007 wurden die Natursteinfassaden der Arkadengänge im Innenhof restauriert. Parallel zur Fassadenrestaurierung wurden im Erdgeschoß 11 Arkaden für den Einbau von zusätzlichen Pferdeboxen adaptiert.

2008 wurde eine mobile Dachkonstruktion errichtet, mit der der Arkadenhof der Stallburg mit einer Gesamtfläche von 1000m² abgedeckt und damit wetterunabhängig für Veranstaltungen genutzt werden kann.

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