Die Redoutensäle der Wiener Hofburg
Räumlichkeiten mit Geschichte
Die Geschichte der Redoutensäle der Wiener Hofburg geht in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück: die zweite Gemahlin Kaiser Ferdinands II., Eleonore von Gonzaga, ließ ab 1629 auf der Nord-West-Seite des heutigen Josefsplatzes einen Tanzsaal errichten.
1631 waren die neuen Räumlichkeiten fertig gestellt und wurden mit einem Bankett eingeweiht. Anlass dafür war die Hochzeit von Ferdinands Sohn aus erster Ehe, dem späteren römisch-deutschen Kaiser Ferdinand III., mit Maria Anna von Bayern. Der Tanzsaal wurde später umgebaut und als Komödienhaus genutzt.
In den 1770er Jahren wurde Nikolaus Pacassi (1716-1790) mit dem Ausbau der Hofburg betraut. Dabei wurde das Komödienhaus umgebaut und vergrößert. Anstelle eines Theaters sollte der neu gestaltete Trakt den Großen und Kleinen Redoutensaal zur Abhaltung von Maskenbällen, den sogenannten Redouten, aufnehmen. Nach Pacassis Ausscheiden aus dem Hofbauamt 1772 wurde das Projekt von Franz Anton Hillebrand (1719-1797) fertig gestellt.
1973 wurden die Redoutensäle zu einem Konferenzzentrum umgebaut: Hier fanden u.a. die heiklen Verhandlungen zur gegenseitigen Abrüstung in Europa (MBFR) statt, ab 1986 die Verhandlungen der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE). 1992 zerstörte ein verheerender Brand einen Großteil der Redoutensäle. 1993 bis 1997 wurde der Redoutensaaltrakt für die Nutzung als Kongresszentrum wiederaufgebaut: Der weniger zerstörte Kleine Redoutensaal konnte originalgetreu wiederhergestellt werden, der Große Redoutensaal wurde mit Ölgemalden von Josef Mikl neu gestaltet.