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Bäder in Baden

Die Tradition vom gelben Gold

Bereits vor knapp 2000 Jahren kannten die Römer die Stadt Baden unter dem Namen „Aquae“ und wussten um die heilsame Wirkung ihrer schwefelhaltigen Quellen. Sie errichten eine erste Thermalanlage, deren Existenz bei Grabungen Ende des 18. Jahrhunderts nachgewiesen wird.

Die Ursprungsquelle, die sich die Römer damals zunutze machen, entspringt in einer Grotte genau unter dem Orchestergraben der heutigen Badener Sommerarena. Über einer zweiten Quelle, die ebenfalls bereits von den Römern genutzt wird, errichtet man im 13. Jahrhundert den Hochaltar der Frauenkirche. Nebenan entstehen zwei Badehäuser, das Frauenbad und das Neubad. Nach Abriss der Kirche 1811 entdeckt man eine knapp 2 Meter dicke Quadermauer mit Seitenmauern, vermutlich die Überreste einer weiteren römischen Thermalanlage.

Das Wappen oben im Bild wird Baden gemeinsam mit dem Stadtrecht 1480 von Kaiser Friedrich III verliehen. Schon damals dient es als Werbung für Baden als Bade- und Kurstadt.

Als die Ursprungsquelle unter der heutigen Sommerarena 1716 in den Besitz der Gemeinde Baden kommt, beginnt man gezielt Kurortpolitik zu betreiben. Es dauert allerdings noch knapp 80 Jahre, ehe Baden zur mondänen Kurstadt aufsteigt.

Ab 1796 verbringt Kaiser Franz hier regelmäßig die Sommermonate, in seinem Schlepptau folgen Adel, vermögendes Bürgertum und Künstler. Da die neue Klientel standesgemäß untergebracht werden will, erschaffen die bekanntesten Architekten der Zeit zahlreiche Palais, Villen und Bäderanlagen.

Joseph Kornhäusel etwa, der Erbauer von Schloss Weilburg, zeichnet um 1820 für den Sauerhof und das Engelsbad verantwortlich, der französische Stararchitekt Charles de Moreau errichtet etwa zur selben Zeit an Stelle der um 1810 zerstörten gotischen Frauenkirche und den beiden an diese Kirche angelehnten Bädern, dem Neu- und dem alten Frauenbad, den bis heute erhaltenen Badetempel Frauenbad im klassizistischen Stil neu.

Als Kaiser Franz 1835 stirbt, kehrt sein Sohn und Nachfolger Ferdinand I. Baden den Rücken. Kaiser Franz Joseph sollte später die Sommermonate in Bad Ischl verbringen. Baden aber bleibt weiterhin wichtigster Sommerfrischeort der Familie Habsburg-Lothringen. Neue Impulse bringt dann die Fertigstellung der Südbahn 1841 mit der Baden plötzlich von Wien aus bequem und schnell erreichbar ist.

Tagestouristen strömen aus der Hauptstadt der Monarchie nach Süden und es entstehen weitere große Bäderanlagen, etwa das von den Architekten der Wiener Staatsoper August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll 1847 errichtete Mineralschwimmbad. Diese Anlage bildet heute den historischen Teil der Badener Römertherme. 1926 kommt das Thermalstrandbad hinzu, das nicht nur einen einzigartigen künstlichen Sandstrand, sondern bei seiner Errichtung auch das größte Schwimmbecken Europas besitzt.

Die Stadtgemeinde Baden verfügt heute über 14 gefasste, also ausgemauerte und abgedichtete Schwefelquellen, die mit Ausnahme der Engelsquelle alle unter der Verwaltung der Stadt Baden stehen. Dank seiner heißen Quellen ist Baden bis heute einer der wichtigsten Fremdenverkehrsorte Niederösterreichs.

Bild: Wappen Baden © Fotos Wolf, GG Tourismus Baden

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