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Der Marienornat

Ein besonders wertvolles Stück der textilen Exponate der Schatzkammer Klosterneuburgs ist der Marienornat, eines der bedeutendsten Werke der Sakralkunst des Wiener Jugendstils.

1910 wendet sich das Stift Klosterneuburg an die kaiserliche und königliche Kunstgewerbeschule in Wien, die heutige Universität für angewandte Kunst, mit der Bitte, einen Pontifikalornat für die Marienfeiertage zu schaffen. Daraufhin organisiert die Kunstgewerbeschule unter ihren Studenten einen Wettbewerb, aus dem Anton Hofer, ein Schüler Koloman Mosers, als Sieger hervorgeht.

1911, kurz nach seiner Fertigstellung, erregt der Ornat bereits großes Aufsehen, weltweite Bekanntheit erfährt er dank seiner Ausstellung beim Eucharistischen Weltkongress 1912 in Wien. Der Klosterneuburger Marienornat besteht aus insgesamt 27 Teilen.

Zu den wichtigsten zählen die Kasel (das Gewand des Hauptzelebranten), das Pluviale (Chormantel) und vier Dalmatiken (die Gewänder der Diakone). Dazu kommen weitere Teile wie die Stola (ein langes, schmales Band, das der Priester über die Schulter trägt), der Manipel (ein heute nicht mehr gebräuchliches Teil, das an einer Schlaufe um die linke Hand getragen wurde), das Velum (ein quadratisches Tuch zur Verhüllung des Kelchs), die Mitra (eine Kopfbedeckung) und die Bursa (eine flache Stofftasche zur Aufnahme des Korporales).

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