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Die Rosenkranzmadonna

Die Rosenkranzmadonna ist das einzige Altarbild Caravaggios, dessen Entstehungsdatum nicht durch Dokumente fixiert, dessen Auftraggeber, obwohl auf dem Bild dargestellt, namentlich nicht bekannt ist und von dem wir nicht wissen, für welchen Ort es gemalt wurde.

Vermutlich entsteht das großformatige Werk (3,6 x 2,5 Meter) in Caravaggios römischer Periode, also zwischen 1590 und 1606. Caravaggio stellt die berühmte Legende dar, nach welcher der heilige Dominikus, der Gründer des Dominikanerordens, den Rosenkranz 1208 bei einer Marienerscheinung von der Gottesmutter persönlich als Waffe im Kampf für den Glauben erhalten haben soll.

Im Zentrum von Caravaggios Werk thront die Madonna mit ihrem Kind. Zu ihrer Rechten steht der heilige Dominikus und verteilt Rosenkränze an die Gläubigen, zur Linken der durch seine Kopfwunde erkennbare Prediger und Märtyrer Petrus Martyr. Direkt hinter ihm stehen zwei weitere, nicht näher identifizierte Mitglieder des Dominikanerordens. Der gesamte obere Teil der Komposition wird von einer leuchtend roten Stoffbahn dominiert, die kunstvoll um die auf der linken Bildseite aufragende Säule gelegt ist.

Im Vordergrund drängen sich drei barfüßige Männer und eine Frau mit Kind an Dominikus heran. Die beiden älteren Männer sind voll bekleidet, der Jüngere im Vordergrund dagegen lediglich mit einem Tuch bedeckt. Alle drei strecken die Arme aus, um aus den Händen des Ordensgründers Rosenkränze zu erhalten. Zwischen den Gläubigen kniet am linken Bildrand ein vornehmer Herr in schwarzem Gewand und weißer Halskrause. Caravaggio hat hier vermutlich den unbekannt gebliebenen Auftraggeber des Bildes porträtiert. Das Werk wird 1781 von Kaiser Joseph II. für die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien erworben.

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