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Der Burggarten

Der kaiserliche Privatgarten

Der Wiener Burggarten wird in den Jahren 1817 bis 1819 als Privatgarten für Kaiser Franz I. von Österreich (1768-1835) errichtet. Seine Geschichte aber geht noch viel weiter zurück.

Bereits unter Kaiser Ferdinand I. entsteht hier Mitte des 16. Jahrhunderts innerhalb der alten Stadtmauer eine erste Gartenanlage. Teile dieser Befestigungen lässt Napoleon bei der Besetzung Wiens 1809 sprengen. Das dabei entstandene Areal nützt dann Kaiser Franz I. und beauftragt den Kanzleidirektor der Hofbaudirektion, den österreichischen Architekten Ludwig Gabriel von Remy (1776-1856), mit der Anlage eines Gartens.

Remy macht sich gemeinsam mit dem Hofgärtner des Kaisers, Franz Antoine dem Älteren (1768–1834), an die Arbeit. Und ein weiterer Gärtner ist dabei: der Kaiser selbst. Franz I., der das Gärtnerhandwerk erlernt hat, nimmt persönlich die Zusammenstellung exotischer Pflanzen vor, die er aus der ganzen Welt zusammentragen lässt. Der Kaiser benutzte seine Gärten für Spaziergänge oder zum Frühstück mit hochrangigen Gästen.

In den folgenden 100 Jahren wird der Burggarten mehrmals umgestaltet. Ab 1848 lässt der junge Kaiser Franz Joseph I. den Burggarten in einen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild umwandeln und mit Abbruch der sogenannten „Hornwerkskurtine“, einer Befestigungsanlage entlang des heutigen Burgrings, vergrößern. Als man dann 1879 mit dem Bau der Neuen Burg auf dem Heldenplatz beginnt, wird der Burggarten schließlich auf seine heutige Größe reduziert.

Das berühmte Glashaus im Burggarten entsteht zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Architekt Friedrich Ohmann (1858-1927) errichtet das offiziell „Palmenhaus“ genannte Jugendstil-Gebäude in den Jahren 1902 bis 1906 an jener Stelle, an der zuvor ein klassizistisches Gewächshaus gestanden hatte. Die Terrasse vor dem Palmenhaus kommt 1911 hinzu. Seit der Generalsanierung im Jahr 1998 beherbergt das Palmenhaus ein Café und das Schmetterlingshaus.

Im Burggarten befinden sich einige Denkmäler: darunter eine bronzene Statue für Kaiser Franz Joseph I. und das älteste Reiterstandbild Wiens für Kaiser Franz I. Stephan aus dem Jahr 1780 sowie ein Denkmal für Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791), das früher auf dem Albertinaplatz stand und zu den meistfotografierten Denkmälern der österreichischen Hauptstadt zählt.

Und der Burggarten erfährt im Laufe der Jahrzehnte nicht nur zahlreiche bauliche Veränderungen, er wechselt auch oft den Namen. Zunächst heißt die Parkanlage „Neuer kaiserlich-königlicher Hofgarten", dann bis zum Jahr 1919 „Hof- oder Kaisergarten“. Nach Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie wird sie für kurze Zeit „Garten der Republik“ genannt, ehe sich ab den 1920er Jahren die heutige Bezeichnung „Burggarten“ durchsetzt.

Genießen Sie nun die 3 Details zu Highlight 6 „Der Burggarten“ und setzen Sie dann Ihren Rundgang durch und um die Wiener Hofburg fort. Umrunden Sie dazu die Neue Burg auf der Ringseite und betreten Sie dann den Heldenplatz. „Der Heldenplatz mit der Neuen Burg“ ist Highlight 7 unseres Spaziergangs durch die Wiener Hofburg.

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